Gesprächstherapie
Wie aus der Praxisphilosophie schon zu entnehmen ist, gehen wir von einer Einheit des menschlichen Seins aus, bestehend aus Seele, Geist und Körper. Diese Sichtweise impliziert, dass ein Mensch nur dann von einer ganzheitlichen Gesundheit sprechen kann, wenn diese Gesundheit auf allen drei Ebenen verwirklicht ist. Symptomfreiheit auf der Körperebene wäre in diesem Sinne noch keine vollständige, ganzheitliche Gesundheit. Viele Menschen geben sich gerne mit einem momentanen Zustand einer Schmerzfreiheit zufrieden, weil Ihnen noch nicht bewusst ist, dass Gesundheit auf viel tieferen Schichten des Seins verwirklicht sein muss. Auch die Gesunderhaltung unseres Körpers wird aus Informationen aus diesen tiefen Schichten des Seins maßgeblich mitbestimmt.
Ein Symptom wie z.B. Schmerz gibt dem Bewusstsein einen Hinweis. Hier stimmt etwas nicht und fordert uns auf, etwas in unserem Leben zu verändern. Was wir nun verändern können und wollen hängt ganz davon ab, welche Bewusstseinsinhalte und Glaubensmuster wir besitzen und welche Hilfe wir entsprechend zu Rate ziehen und annehmen können. Nun kann uns das Symptom dabei helfen aus einer alten eingefahrenen Situation herauszukommen und einen neuen Weg einzuschlagen. Dieser Vorgang wurde nur dadurch erreicht, weil das Symptom uns zu einer Verhaltensänderung gezwungen hat. In diesem Sinne kann sich ein Therapeut nur mit dem Symptom des Patienten gegen das Ego des Patienten (er wird dem Patienten raten sein Verhalten zu ändern, statt seine Symptome zu bekämpfen) wenden und versuchen durch eine Verhaltensänderung das Symptom überflüssig zu machen. Dieser Weg ist der weitaus anstrengendere Weg für Patient und Therapeut, weil sich das EGO des Patienten nicht so leicht zu einer Verhaltensänderung bewegen lässt, insbesondere bei langanhaltenden, gewohnheitsmäßigen Verhaltensmuster. Das EGO möchte lieber, dass alles so bleibt wie es ist. Und gerade, weil dieser Weg so anstrengend und schwierig ist, ist die Verlockung sehr groß, einfachere und weniger beschwerlichere Wege zu beschreiten, die dann zwar kurzfristig schnelle Linderung herbeiführen, aber langfristig die notwendige Verhaltensänderung verhindern, weil das einzige Druckmittel z.B. Schmerz nicht mehr existiert oder einfach unterdrückt wurde. Symptombekämpfung ohne nachhaltige, bewusste Verhaltensveränderung beschwört eine Symptomverschiebung und eine langfristige Verschlimmerung der Gesamtsituation herauf. Eine Gesprächstherapie kann hier den Patienten erste Orientierungshilfe bieten und motivierend auf seine Psyche einwirken. Gesprächstherapie und Schmerztherapie sind zwei wichtige Bestandteile ein und der selben Therapie.
Weil nun der Weg des selbstverantwortlichen, selbstbewussten Handelns sehr schwer für einige Patienten zu gehen ist und viele Hürden auf diesem Weg zu bewältigen sind, sollte sich der Patient einen kundigen Begleiter suchen, wenn er Fehler vermeiden und nachhaltigen Fortschritt erzielen möchte. Genauso, wie Sie nur mit einem guten Führer in eine Wüste gehen sollten, der sich dort sehr gut auskennt, sollte dieser Führer durch seine Qualifikationen zu einer „Wüstenwanderung“ (in den Symptombilderwelten) ebenfalls befähigt sein. Langjährige Erfahrung ist hier die höchste Autorität und kann nur dann authentisch weitergegeben werden, wenn diese Erfahrung an sich selbst und im Umgang mit vielen Menschen erlebt wurde! Eine Gesprächstherapie vermittelt den Patienten Erfahrungen, die Mut und Zuversicht spenden. So können auch hoffnungslose Situationen in einen anderen Licht erscheinen.
Wie schon zu Anfang erklärt, findet ganzheitliche Gesundheit auf allen Ebenen des Seins (Seele, Geist und Körper) statt. Entwickelt sich eine Störung bei einem Menschen, dann können Symptome unterschiedlichster Ausdruckform auf allen Seins-Ebenen in Zusammenhang stehen. Durch den eigenen „Balken im Auge“, bezogen auf die eigene Problematik, fällt es den meisten Menschen sehr schwer, eine objektive Selbsteinschätzung der eigenen Situation zu erlangen. „Bekanntlich sieht der
Menschen den Splitter im Auge des Anderen, aber nicht den Balken in seinen eigenen Augen.“ Bibelsprichwort. Eine objektive Einschätzung seiner Gesamtsituation ist aber von größter Wichtigkeit für den Patienten, wenn dieser, nachhaltige Verhaltensänderungen gegenüber seinem EGO durchsetzen will. Hier benötigt ein hilfesuchender Mensch, einen anderen Menschen, der mehr sieht, als er selbst sehen kann. Ähnlich der Funktion eines Spiegels, kann uns dieser Mensch zeigen, was wir ohne diesen Spiegel (Mensch) nicht sehen würden, z.B. unser Symptombild bezogen auf seinen Lerninhalt. Der Therapeut wird somit zum Spiegel für die Schattenthemen mit ihren Symptombildern des Patienten, die er nicht wahrnehmen kann und manchmal auch nicht wahrnehmen will. Hier begegnen wir dem Phänomen der Widerstandbildung gegenüber notwendiger Einsicht und daraus resultierender, notwendiger Verhaltensänderung. In jeder Gesprächstherapie tritt früher oder später die Widerstandsbildung auf. Das EGO kämpft um seine Werte und damit um seine Existenz.
Vielen Menschen ist nicht bewusst, wie sehr diese drei oben beschriebenen Seins Ebenen (Seele, Geist Körper) untereinander agieren. Was es bedeutet, wenn diese drei Ebenen nicht im Einklang miteinander arbeiten, zeigt uns dann das jeweilige Symptombild des Patienten, welches sich auf allen drei Ebenen immer wiederspiegelt. Jede der drei Ebenen besitzt eine eigene Charakteristik und eine eigene Funktionsweise, dadurch entsteht eine Hierarchie innerhalb der Ebenen. Wird diese Hierarchie verletzt, dann hat dieser Umstand, große, negative Auswirkung auf unser Leben. Aus dieser Unkenntnis heraus, entwickelt sich letztlich eine negative Lebensführung mit folgenschweren Fehlentscheidungen. Auf der Basis mangelnder Unterscheidungsfähigkeit erleidet ein Betroffener dann viele Probleme die dann wiederum der Einfachheit halber gern nach Außen projiziert werden. Eine Lieblingsbeschäftigung des heutigen Menschen ist es, die Schuld für seine Probleme im Außen zu suchen! Gesprächstherapie kann einen Menschen dazu verhelfen eine neue bessere Entscheidung bezüglich unserer Lebensführung zu treffen. Unser freier Wille gibt uns jederzeit und jeden Ortes die Möglichkeit eine neue Entscheidung zu treffen.
Eine bewusste Betrachtung der Funktionsweise der einzelnen Ebenen und ihre Bedeutung für unser Leben, kann einem betroffenen Menschen helfen, zu einer anderen Sichtweise zu gelangen. Auf der Basis einer anderen Sichtweise, ist es nun möglich, ein altes Verhaltensmuster zu ändern. Denn nur, wenn wir unser Verhalten verändern, können wir veränderte Ergebnisse bezüglich unserer Lebenssituation erwarten. Allerding nur dann, wenn wir zuvor eine willentlich begründete Entscheidung bezüglich der Verhaltensänderung getroffen haben. Gesprächstherapie kann also auch Hilfe bieten bei einer Entscheidungsfindung.
Warum habe ich nun soweit ausgeholt? Weil gerade in der ganzheitlichen, psychosomatischen Gesprächstherapie ein Mensch einen guten Zugang zu seinen inneren Seins Ebenen finden kann. Durch die Spiegelfunktion des Therapeuten kann der Patient jetzt lernen, seine Situation zu durchschauen und sich eine neue Sichtweise erschließen. Leidensdruck kann so enorm gesenkt werden und ein Neubeginn wird erleichtert. Ein wertfreier Raum lässt dem Patienten die freie Wahl, inwieweit er eine alternative Sichtweise annehmen möchte oder nicht. Entscheidend für den Patienten ist, dass dieser lernt, für sich die volle Selbstverantwortung für sein Tun und Nicht-Tun zu übernehmen.
Zusammengefasst wird ein Therapeut in einer Gesprächstherapie versuchen, erst einmal die Gesamtsituation seines Patienten, mit all seinen Problematiken zu erfassen. In einer ganzheitlich ausgerichteten Therapie werden alle Symptome in allen Ebenen und Unterebenen eingeordnet und in einem Zusammenhang gesetzt, sowie abschließend interpretiert. Nun wird dem Patienten die Wirkungsweise der verschiedenen Ebenen bewusstgemacht und die mit seiner Symptomatik in Zusammenhang stehenden Verhaltensmuster bzw. Selbsteinschätzung aufgezeigt. Jetzt kann der Patient bewusst erkennen, welche unterbewussten Verhaltensweisen und welche psychischen
Mechanismen in Zusammenhang mit seiner Problematik stehen. Und auf der Basis dieses Erkennens, kann der Therapeut mit dem Patienten nun Lösungsvorschläge erarbeiten.
Der weitere Verlauf der Therapie hängt maßgeblich davon ab, wie der Patient die angeratenen Maßnahmen und Lösungsvorschläge umsetzt. Bislang wurde die Problematik im Gespräch auf der geistigen, emotionalen Ebene bearbeitet, nun aber muss Sie/Er auf der körperlichen, handelnden Ebene die neuen Einsichten umsetzen und Erfahrungen sammeln. Im Handeln bzw. in einer Verhaltensänderung zeigt sich nun wie bereitwillig und ernst es der Patient mit seiner Therapie meint. Dieser Abschnitt der Therapie ist in den meisten Fällen für den Patienten sehr schwierig umzusetzen, muss er doch in dieser Phase eines therapeutischen Entwicklungsprozesses, Loslassen lernen, Konzentrationsfähigkeit beweisen, Disziplin, Ausdauer und Willenskraft zeigen. Fähigkeiten die unterschiedlich stark ausgeprägt im Menschen sind und bei Nichtvorhandensein, zu schlechten Ergebnissen (Misserfolg, Unglückliches Leben, Krankheit, etc.) führen können. Hier hilft Gesprächstherapie den Patienten herauszufinden, welche Fähigkeiten noch zu stärken sind und wie man dieses am besten bewerkstelligt.
Der Therapeut wird nun die Therapie begleiten und je nach Verlauf korrigierend eingreifen. Für den Patienten sind hier große Lernfortschritte möglich, weil er nun in direkter Konfrontation mit seiner Persönlichkeit (mit seinen EGO) und den daraus resultierenden Problemen steht. Bei seinen ausdauernden Umsetzungsversuchen in der Alltagsbewältigung, wird Sie/Er geistige Fähigkeiten immer weiter schulen und immer bessere Ergebnisse erzielen. Diese selbst erzielten Fortschritte, stärken das Selbstbewusstsein und der weitere Lebensweg wird mutiger und sehr wahrscheinlich auch erfolgreicher gestaltet werden können. Jeder Fortschritt führt zu einer verbesserten Lebensqualität, weshalb es sich sehr lohnt, auf allen Seins Ebenen Zeit und Arbeit zu investieren. Durch die Arbeit an sich selbst verbessert sich die Stimmung in uns und die Alltagsbewältigung, die in direktem Zusammenhang mit unserer inneren Stimmung steht, funktioniert deutlich verbessert. So kann eine Gesprächstherapie auch für eine verbesserte Stimmung und für Lebensfreude sorgen.
Gesprächstherapie kann der Einstieg in ein glücklicheres, schöneres Leben sein. Sie schlägt eine Brücke über den Geist zwischen der Seele und dem Körper. Gesprächstherapie möchte, so wie wir sie verstehen, einem Menschen helfen, sich selbst auf allen Ebenen des Seins zu erkennen und zu verwirklichen. Wir möchten einen Prozess der Selbsterkenntnis und des selbstverantwortlichen Handelns beschleunigen und ihn in „ansteckende Gesundheit“ münden lassen. Ein Patient sollte bei diesem Prozess lernen sich selbst zu erkennen! Frei von unfrei machenden Glaubensmuster und Dogmen soll der Patient seinen ureigenen Weg zu sich selbst finden und frei aus sich selbst heraus seine Entscheidungen bezüglich seiner Lebensführung zu treffen lernen. Ein Patient soll aber auch lernen die volle Verantwortung für seine Entscheidungen und sein Leben zu übernehmen, dann wird durch eine veränderte Ursache (geistige Entscheidungen) eine veränderte Wirkung (Lebensdynamik) entstehen.
Eine Entscheidung für Selbstverantwortung ist eine Entscheidung für „ansteckende Gesundheit“. Sie hinterlässt immer eine WIN-WIN Situation für das Ganze und erschafft ein unsichtbares Feld in der sich wirkliche, ganzheitliche Gesundheit entwickeln kann.
In diesem Sinne hat Dr. R. Dahlke ein immer weiter anwachsendes Feld von „ansteckender Gesundheit“ ins Leben gerufen, welches einen Menschen dabei helfen kann einer ganzheitlichen Gesundheit schneller und einfacher näher zu kommen. In diesem Sinne:
„Sei die Veränderung, die Du in der Welt sehen willst.“ Mahatma Gandhi
Marlene und Gregor Schlüter und Ihr Praxisteam