Kinesiotape
Wir sehen heute immer mehr Menschen, in Sport und Freizeit, mit seltsam bunten Pflastern um den Gelenken. Man fragt sich, ob hier wieder ein neuer Modetrend ausgebrochen ist, oder diese bunten Pflaster einen sinnvollen Zweck erfüllen. Heute sind wir schließlich so aufgeklärt, dass wir wissen, es handelt sich um eine medizinische Ursache und die Träger haben offensichtlich ein gutes Gefühl beim Tragen dieser sogenannten Tapes.
Spricht man nun mit Menschen die diese Tapes bei sich anwenden, behaupten diese mehrheitlich, dass ihnen das Tape Linderung von Beschwerden bringt und ein sicheres Gefühl in der Fortbewegung gibt. Dieser Umstand kann nun kein Hokuspokus sein, weil mehrheitlich von den praktizierenden Menschen geäußert wird, dass ein Tape eine wohltuende Wirkung auf seinen Träger ausübt. Aus diesem Grunde lohnt es sich, einen Blick auf die Funktions- und Wirkweise dieser Methode zu werfen.
Zum einen bestehen die Tapes aus einer elastisch, straffen Faser, die sich ideal an die Haut anpassen kann. Unterschiedliche Stabilitätsausführungen können für unterschiedlich starke Problematiken eingesetzt werden. Natürlich gibt auch das stabile, elastische Material einen gewissen Halt durch seine Struktur, insbesondere in Gelenknähe. Diese strukturverstärkende Wirkungsweise ist aber nur eine Funktion dieses künstlich angelegten Bandzuges.
Unser körpereigener Bandapparat besitzt ein kompliziertes Rezeptorensystem, welches eine direkte Verbindung zum Nervensystem und Gehirn besitzt. Ein Bandzug aus unserem Körper, kann Informationen direkt an unser Gehirn geben und Informationen vom Gehirn empfangen. Zwei wichtige Funktionen, um adäquat auf Belastungen reagieren zu können. Wir nennen diesen Vorgang Propriorezeption (Eigenwahrnehmung), welche vollständig autonom in unserem Organismus abläuft.
Dem künstlichen Bandzug fehlt diese neurophysiologische Verbindung zum Nervensystem und zum Gehirn. Daher kann dieses Material nur durch seine Strukturfestigkeit, seine Lage auf der Haut und seine Zeitdauer (Einwirkzeit auf der Haut) eine Wirkung erzielen. Ein Tape kann aber auch über die Haut, durch diese drei Faktoren, Informationen an das Nervensystem senden. Allerdings sind diese Informationen nun nicht so differenziert in ihrer Qualität wie die Informationen die von den Rezeptoren des eigenen Organismus gesendet werden. Trotz allem werden im sensorischen Homunkulus (Topographisches Zuordnungssystem im Gehirn) die Informationen des Tapes aber doch wahrgenommen und letztlich vegetativ und energetisch informativ bewertet. Eine Reflexantwort auf neurophysiologischer Funktionsebene, die vom einem Träger eines Tapes entweder als angenehm oder unangenehm empfunden werden kann, kann als die zweite Wirkungsweise von Tapes angenommen werden.
Nun scheint dieser Vorgang nicht nur auf der Ebene der neuralen Steuerung eine Erklärung zu finden, sondern man kann auch eine energetisch, informative Erklärung für die Wirkungsweise von Tapes ableiten. Im gesamten Körper finden wir die Meridiane (Informationsenergieleitbahn nach der TCM-Lehre) und die dazugehörigen Akupunkturpunkte innerhalb dieser Leitbahnen. Bei einem Tapeverband kommt es immer zu einer Stimulation der Haut und der mit der Haut eng in Verbindung stehenden Energieleitbahnen und Akupunkturpunkte.
Aus sechstausend Jahre alter Erfahrung mit der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) wissen wir um die Wirkung der Energieleitbahnen auf den menschlichen Organismus. Ähnlich wie bei einer Langzeitakupunktur kann natürlich auch ein Tapeverband eine Wirkung im energetischen, informativen System des Menschen, durch eine Stimulation des Energieleitbahnsystems hinterlassen. Es erscheint uns nur logisch, dass eine Stimulation über ein so großes Hautgebiet, eine ähnliche Wirkung haben muss, wie bei einer Nadelung eines Akupunkturpunktes oder einer Meridianmassage.
Laufen doch die Informationen in dasselbe Reizweiterleitungssystem hinein, ebenso wie bei einer TCM-Anwendung. Eine energetische Ansprechbarkeit durch den Tapeverband ist genauso logisch wie sinnvoll für das körperlich agierende Reflex System. Stellt man diese Funktionsweise in Frage, müsste man dieses auch bei anderen energetisch, informativen Therapieverfahren in Frage stellen. Dieses erscheint unsinnig und wiederspricht den Therapieerfolgen durch diese Methoden von denen unsere Patienten ständig berichten. Wir können also feststellen, dass das Verfahren des Tapings auf einer dritten Wirkungsweise basiert, nämlich der energetisch, informativen Reflexbereitschaft. Streng genommen gehört das Taping mit seiner Wirkungsweise in den Bereich der Manuellen Reflextherapie, weshalb wir das Taping auch gerne mit der Manuellen Reflextherapie kombinieren und in der ganzheitlichen Schmerztherapie einsetzen.
Das Anlegen und Dosieren, sowie die Auswahl des Tapes ist eine Sache des Fachmanns. Sind doch bei der Durchführung eines Tapeverbandes viele anatomisch, neuro-physiologische Faktoren zu beachten. Ein optimales Ergebnis ist nur zu erreichen, wenn der Tapeverband richtig in Art und Weise positioniert ist und auch die Dosierung in Kraft und Zeitdauer der medizinischen, individuellen Gegebenheit des Patienten angepasst wird.
So wie man mit einem defekten Auto zu einem KFZ-Mechaniker fährt, so geht man mit einem Rehabilitationsgedanken, bezüglich eines kranken Körperteiles, ebenso zu einem entsprechenden Spezialisten. Außerdem sollte es eine Selbstverständlichkeit sein, dass ihr Körper wenigstens genauso viel Pflege benötigt wie ihr KFZ.
Bezugnehmend auf die drei Wirkungsweisen des Taping haben wir dieses Konzept in unser therapeutisches System mit aufgenommen, weil sich die positiven Erfahrungen der vielen Nutzer nicht mehr wegleugnen lassen. Außerdem glauben wir, dass es wichtig ist, eine Therapiemethode mit anbieten zu können, die auch noch ihre Wirkung entfaltet, wenn Sie schon wieder zu Hause sind und sich nicht mehr im direkten Einflussbereich der Praxis/des Therapeuten befinden. Wir vervollständigen damit unser Angebot um eine weitere sinnvolle Methode und freuen uns auf Ihren Besuch. Sprechen Sie uns bei Interesse einfach an, wir suchen nach einer Lösung für Ihr gesundheitliches Problem.
Marlene und Gregor Schlüter und Ihr Praxisteam